Stand der Dinge: Ein Überblick

Der Schützenverein möchte hier so neutral es geht einige Fakten klarstellen, damit sich jeder selbst ein Bild über den Unmut im Verein machen kann:

Der Schützenverein will schon seit ca. 10 Jahren seine Anlage erweitern. Diese Erweiterung war schon 2014 im Zuge der Bewerbung von Corvey als UNESCO Welterbe zugesichert worden. Der Schützenverein hatte seine damaligen Bauantrag freiwillig zurückgezogen um die Bewerbung nicht zu gefährden. Im Gegenzug sollte der Schützenverein nach der Welterbe Entscheidung die Genehmigung erhalten. Der Schützenverein erhielt dann auf seine Anfragen jedoch keine Antwort.

Die bisherige Anlage hatte eine Fläche von 2.000m2, die Erweiterung ist mit ca. 250m2 geplant. Es handelt sich also um eine kleine Erweiterung. Wie das Schützenhaus auch, soll die Erweiterung auf eine zusätzliche 60cm hohe Schotterschicht gestellt werden, in historischen Boden wird nicht eingegriffen. Die Bauten, Leitungen und Pflanzlöcher für die LGS greifen in den historischen Boden ein.

Am 08.09.2020 wurde vom Schützenverein eine Bauvoranfrage für die Erweiterung des Schiessstands eingereicht. Der Bürgermeister wollte diese positiv beantworten, wenn das rechtlich möglich sei, es liegen 2 Stellungnahmen von externen Fachanwälten vor (eine im Auftrag der Stadt, eine im Auftrag des Schützenvereins). Beide kommen zu dem Schluss, dass die Erweiterung genehmigt werden kann. An diese Bauvoranfrage wurde mittlerweile fünf Mal erinnert, jedoch erhielt der Schützenverein keinerlei Antwort zu dem Weg, den die Fachanwälte vorgeschlagen hatten. Eine Bauvoranfrage hat eine gesetzliche Bearbeitungszeit von 3 Monaten, ist jedoch jetzt seit 2 Jahren unbeantwortet.

Der Schützenverein hat am 23.09.2021 bei der Stadt eine Erlaubnis für eine Rammsondierung beantragt, um zu klären, ob, und falls ja in welcher Tiefe, historischer Boden auf dem Erweiterungsgelände ist.Trotz Erinnerung haben wir bisher keine Antwort bekommen.

Im Feb. – April. 2022 wurde mit Ältestenrat und Verwaltung eine gute Lösung gefunden: Für den Schützen- und Motorsportverein und Teile des Hafenbeckens sollte ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der alle Belange des Schützenvereins berücksichtigt. Der Ausschuss hat einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss dazu im Frühjahr gefasst. Der Ältestenrat hatte uns sein Wort gegeben, dass dieser Plan im Herbst 2022 Gültigkeit erlangt. Bei Gültigkeit des Bebauungsplans ist der SV bereit Flächen an die LGS zu übereignen.

Am 23.03.2022 hatte der Schützenverein vorgeschlagen, gemeinsam mit dem Archäologen eine Handschachtung von 30-50 cm mit Spaten und Mitgliedern des Schützenvereins vorzunehmen, dieses sollte bis zum 04.04.2022 erfolgen. Trotz mehrerer Nachfragen und diverser Erinnerungen, später mit einer finalen Fristsetzung zum 01.08.2022 haben wir keinerlei Antwort erhalten. Sowohl eine Rammsondierung bei der ein dünnes Rohr in den Boden getrieben wird als auch die Handschachtung hätten weitaus weniger zerstört als die aktuellen, großen Baggerlöcher für die keinerlei Vereinbarung und Notwendigkeit bestand.

Der Schützenverein hat am 30.03., 05.04., 23.05., 08.07., 19.08. und 03.09.2022 den Ältestenrat, BM und Frau Koch ausführlich über die aktuelle Lage, die Versicherung, die Wiederaufbaupläne usw. informiert und jedes Mal nach dem Bearbeitungsstand des Bebauungsplans gefragt. Mehrfach wurde nach Terminen für eine Fortsetzung der Frühjahrsgespräche mit dem Ältestenrat gebeten. Wir haben dazu keinerlei Antwort erhalten.

Da der Vorstand des Schützenvereins aus rein ehrenamtlichen Kräften besteht, hatten wir in unseren E-Mails mehrfach darauf hingewiesen, dass grundsätzlich an unsere Vereins-Emailadresse oder auch an die Postadresse zu schreiben sei. Keinesfalls soll nur an einzelne Mitglieder gemailt werden, da Mitglieder krank, im Urlaub oder nicht mehr im Vorstand bzw. gar nicht mehr im Verein sein könnten. Als einzige Antwort an unsere Vereins-Emailadresse kam am 22.09.2022 eine Mitteilung über eine ausgeführte archäologische Untersuchung. Leider aber keine Antwort oder Auskunft zu unserer eigentlichen und derzeit wichtigen Frage: Was macht der Bebauungsplan?

Der Vorstand und gesamte Verein arbeitet völlig ehrenamtlich, gemeinnützig, engagiert sich in der Jugendsportförderung und das seit knapp 140 Jahren. Der erweiterte Vorstand besteht aus 10 Mitgliedern. Alle waren bei den Gesprächen mit dem Ältestenrat dabei, oder informiert und eingebunden falls sie verhindert waren. Das jetzige Vorgehen haben alle gemeinsam abgestimmt. Es ist keine Einzelaktion, Initiative oder wie unterstellt wird „Privatkrieg“ des 1. Vorsitzenden. Der erweiterte Vorstand hat in seiner Mitgliederversammlung alle über die aktuelle Lage umfassend informiert. Alle Beschlüsse der Mitgliederversammlung wurden einstimmig (meist mit einer Enthaltung) gefasst. Der Schützenverein steht somit einheitlich hinter der Vorstandsarbeit und ihrem 1. Vorsitzenden.

Zum genauen Stand des Bebauungsplans haben wir immer noch keinerlei Antwort. Lediglich der Presse war zu entnehmen, dass er „in Bearbeitung“ sei.

Wir hatten die Stadt um Stellungnahme bis 18.10.2022 gebeten.
Wieder haben wir keine Antwort erhalten.